Gründung

Die Montessori-Initiative Schwäbisch Hall wurde im Februar 1991 gegründet. Im Jahr zuvor hatten Petra Wöbcke-Helmle und Thomas Helmle ihre Montessoriausbildungen beendet. Gemeinsam mit vier befreundeten Ehepaaren (Familien Möck-Butschek, Rögner-Jörg, Sanwald, Benz-Härtig), die ebenfalls kleine Kinder hatten und der ausgebildeten Montessori-Erzieherin Sandra Haag bereiteten sie die Gründung des Vereins vor. Zuvor gab es im Januar 1991 die erste große öffentliche Informationsveranstaltung mit Professor Heller als Gastredner der Volkshochschule.

Die Montessori-Initiative hatte sich zunächst die Gründung eines Montessori-Kindergartens und später die Gründung eines Montessori Grundschulzugs an einer öffentlichen Grundschule zum Ziel gesetzt. Gleichzeitig war ein wichtiges Vorhaben, die Montessori Pädagogik in Schwäbisch Hall bekannt zu machen.

Das Montessori-Kinderhaus

Nach guter Zusammenarbeit mit den Vertretern der Stadt und des Landkreises und besonders auch durch die Unterstützung der damaligen Leiterin der Haller Sprachheilschule, Frau Heller-Merschroth, konnte nach einjähriger Vorarbeit im Januar 1993 die erste – zunächst noch kleine – Montessori Kindergartengruppe mit Sandra Haag als Erzieherin in der Brenzstraße eröffnet werden.

Die Einrichtung des Kindergartens wurde durch die Unterstützung das Landkreises, der Boschstiftung, der Aktion Mensch, der großzügigen Leihgabe eines fünfstelligen Betrages eines Montessori Lehrers aus dem Umland und der ehrenamtlichen Mitarbeit und Spenden der Eltern und Freunde der Haller Montessori-Initiative möglich. Das Montessori Kinderhaus war der erste Kindergarten in Schwäbisch Hall, der integrativ arbeitete und eine durchgehende sechsstündige Öffnungszeit anbieten konnte.
Im Herbst 1993 war die erste Kindergruppe mit Gabi Lippold, Sandra Haag und später Gerlinde Gentner als Erzieherinnen vollständig.

Die erste Montessori-Klasse

1995 begann nach zweijähriger Vorarbeit mit Thomas Helmle und Dorothea Mutschler-Lang die erste Montessori-Klasse ihre Arbeit an der Grundschule in Steinbach. Diese Klasse, wie auch die folgenden, arbeiteten ebenfalls integrativ und jahrgangsübergreifend.

Parallel dazu begann eine Elterngruppe an der Einrichtung einer zweiten Kindergartengruppe zu arbeiten, da die Nachfrage nach Plätzen im Montessori Kindergarten stark gestiegen war. Ebenfalls 1995 wurde diese zweite Kindergartengruppe mit Rainer Möck und Regine Oschmann als Erzieher*innen im Hagenbacher Ring eröffnet. 1996, 1997 und 1998 nahmen weitere Montessoriklassen mit Markus Wurster, Dorothea Mutschler-Lang und Jens Sommer als Klassenlehrern ihre Arbeit auf.

Der Kindergarten zieht um

Mit der Kündigung der Räumlichkeiten der Kindergartengruppe im Hagenbacher Ring wurde die Suche nach einer neuen Bleibe, in der beide Gruppe zusammengelegt werden konnten, intensiviert. Dabei stieß man 2002 auf das freistehende „Kleine Frauenheim“ auf dem Diak-Gelände, das bereits zum Abriss freigegeben war. Durch den engagierten Einsatz zahlreicher Eltern ist dort bis heute das Kinderhaus beheimatet.

Der weiterführende Montessorizug

Der „Arbeitskreis Schule“ führte im Schuljahr 1998/99 Gespräche wegen der Fortführung der Montessoriarbeit in weiterführenden Schulen Schwäbisch Halls. Zunächst wurde die Einrichtung eines Montessori Sekundarstufenzuges von den Schulleitungen, dem Staatlichen Schulamt und der Stadtverwaltung nicht befürwortet. Trotzdem gab es mit verschiedenen LehrerInnen der Haller Sekundarstufenschulen und des Evangelischen Schulzentrums in Michelbach/Bilz weiterhin konzeptionelle Gespräche und Austausch über Strukturen und Erfahrungen mit Freiarbeit.

Schließlich konnte zum Schuljahr 2007/08 ein weiterführender Montessorizug als Außenklasse der Thomas-Schweicker-Hauptschule (Schulzentrum West) eingerichtet werden. Eine Gruppe umfasst Kinder der Klassenstufen 5 bis 6 und ist im Gebäude der Grundschule beheimatet. Sie wird als Ganztagesklasse geführt.

Das Konzept für die Klassenstufen 7 bis 9 sieht Elemente aus Maria Montessoris „Erfahrungsschule des sozialen Lebens“ und Hartmut von Hentigs „Bewährungs-Phase“ für Jugendliche vor. Ein wichtiges Projekt war dabei ab dem Schuljahr 2009/10 der Um- und Ausbau des ehemaligen Farrenwärter-Wohnhauses zum „Schülerhaus“.